Irreführende verwendung des Begriffs "Flatrate"

Sehr geehrter Herr Thoma,

vielen Dank für Ihre Ausführungen zum Begriff Flatrates.

Der Bundesverband der Verbraucherzentralen hat bereits dementsprechende Verfahren eingeleitet hat.

Uns ist diese Problematik bekannt  dass gerade auch im Bereich des Mobilfunks damit geworben wird, dass es eine Flatrate gibt, diese aber ab einem bestimmten Verbrauch gedrosselt wird bzw. auch, dass bestimmte Anwendungen eben nicht von der Flatrate umfasst werden und damit eben auch weitere Kosten entstehen können, wenn man nach der Drosselung mit Highspeed weitersurfen will oder wenn man eben best. Anwendungen nutzen möchte.
Wir können nicht abschätzen, wann die diversen Verfahren beendet sind, hoffen aber, dass in naher Zukunft eine eindeutige Aussage vorliegt.

Mit freundlichen Grüßen

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Telekommunikation, Haushalt, Freizeit
Verbraucherzentrale Baden-Württemberg e. V.
E-Mail: tfh@vz-bw.de, Internet: www.vz-bw.de

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Von: Martin Thoma [mailto:info@martin-thoma.de]
Bereitgestellt: Montag, 9. September 2013 09:40
Betreff: Irreführende verwendung des Begriffs "Flatrate"


Sehr geehrte Verbraucherschützer,

seit einiger Zeit sehe ich immer wieder Angebote von Internet-"Flatrates", die eigentlich keine sind.

In Wikipedia steht folgendes über Flatrates - und das deckt sich fast mit dem, wie ich das Wort verwende:

Als Flatrate (vom Englischen flat rate für „Pauschaltarif“ oder „Pauschale“, auch flat fee für „Pauschalgebühr“ oder „Grundgebühr“) werden in der deutschen Sprache Pauschaltarife für Telekommunikations-Dienstleistungen wie Telefonie und Internetverbindung genannt.

Schaut man nun nach Pauschaltarif, findet man:

Als Pauschaltarif, englisch Flat rate, bezeichnet man die Abrechnung einer Leistung zu einem festen Preis, unabhängig von tatsächlicher Dauer oder Häufigkeit der Nutzung.

Beispiele für solche fehlerhaften Begriffsverwendungen sind:

http://www.prosieben-smart.de/
Dieser Tarif ist auf 200MB beschränkt. Was passiert, wenn das Volumen aufgebraucht ist, steht nirgends. Ich würde das als Volumentarif, nicht jedoch als Flatrate bezeichnen.
Selbst wenn sagt, dass die Internetnutzung ja preislich gedeckelt ist, ist dieser Vertrag lächerlich. 200 MB erreicht man locker mit einem 45-minütigen YouTube Video in hoher Auflösung. Oder alternativ 2-3 mal die Tagesschau in HD anschauen.
Wenn das eine Flatrate ist, dürfte dann ein Anbieter auch nur 100 MB anbieten? Oder eventuell auch nur 1 MB?

https://www.simyo.de/tarif/all-net-flat.html
Hier steht immerhin, dass es nach 500 MB Nutzung nur noch mit GPRS-Geschwindigkeit weiter geht.

http://www.telekom.de/privatkunden/internet/komplettpakete/-/call-und-surf-basic-mit-internet-flatrate
Nach 75 GB wird von 16MBit/s auf 2 MBit/s gedrosselt.

Mich stören also 3 Dinge:
* Die Verwendung des Begriffs "Flatrate", die vorgaukelt es würde für den Vertragszeitraum eine feste Geschwindigkeit zu einem festen Preis, unabhängig von der Nutzung bereit stehen
* Das Volumen wird bei weitem nicht so hervorgehoben wie die Geschwindigkeit / die Minuten. Da das Volumen - gerade bei weniger als 5 GB, was man schon durch ein paar YouTube-Videos in HD erreicht - ein essentieller Bestandteil des Vertrages ist, sollte diese Kenngröße auch deutlich sichtbar sein.
* Es ist nicht immer klar, was genau nach dem Verbrauch des Volumens geschieht. Wird gedrosselt? Auf wie viel? Ist auch der Upload betroffen, oder nur der Download? Entstehen weitere Kosten?

Mit freundlichen Grüßen,
Martin Thoma